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Fußballfans nicht pauschal als Gewalttäter betrachten

 

Fußballspiele in Bayern werden immer sicherer. Wie unsere grüne Anfrage ergeben hat, geht das Bayerische Innenministerium von immer weniger Personen aus, die bei Begegnungen im Profisport auf Krawall aus sind. Unter den zahlreichen friedlichen Fans der acht bayerischen Vereine der ersten drei Ligen sind nur noch 681 in der sogenannten Datei „Gewalttäter Sport“ Sport aufgeführt. Binnen drei Jahren hat sich diese Zahl um 46 Prozent verringert. Weiterhin: Nach den neuen Ergebnissen haben sich in sämtlichen bayerischen Stadien innerhalb einer Saison gerade einmal 88 Menschen bei einer Gesamtbesucher*innenzahl von 3,4 Millionen verletzt. Freilich ist jede und jeder davon einer zu viel, aber dies ist sicher kein Wert, der ein angebliches Gewaltproblem im Fußball belegt.

Als sportpolitischer Sprecher der grünen Landtagsfraktion und als regelmäßiger Stadionbesucher fordere ich, dass die Staatsregierung den blanken Zahlen Rechnung trägt und den Fanszenen endlich zurückhaltender und in geringerer Stärke begegnet. Im Schnitt rücken bei einer Profi-Fußballpartie in Bayern – und dazu zählen auch zum Teil mäßig besuchte Spiele im Drittligaalltag – 176 Polizeikräfte aus. Das muss nicht sein. Unser Nachbarland Baden-Württemberg macht vor, wie sich mit Ausnahme von Risikospielen Ressourcen einsparen lassen und die Lage dank eines offenen Dialogs zwischen Polizei, Vereinen und Fanprojekten genauso friedlich bleibt wie zuvor. So nehmen wir die Anhängerschaften mehr in die Pflicht und bauen zugleich den Überstundenberg unserer Beamtinnen und Beamten ab.

Antwort auf Landtagsanfrage: Sporteinsätze im Zusammenhang mit Fußballspielen in Bayern
Antwort auf Landtagsanfrage: Hochrisikospiele in Bayern