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Mobilitätsversprechen muss eingelöst werden

Der Bayern-Takt im Schienenverkehr ist das große Mobilitätsversprechen für die Menschen im ganzen Land. Seit fast 25 Jahren scheitern unterschiedliche CSU-geführte Landesregierungen daran, dieses Versprechen einer mindestens stündlichen Bahnverbindung von frühmorgens bis spätabends für alle bayerischen Bahnhöfe einzulösen. Eine aktuelle Anfrage (Anlage)  des verkehrspolitischen Sprechers der Landtags-Grünen, Dr. Markus Büchler, listet 39 Bahnverbindungen auf, für die es bis heute keine verbindlichen Termine zur Umsetzung des Bayern-Takts und Schließung der teils erheblichen Taktlücken gibt. „Was mich ärgert: Am Geld liegt’s nicht“, stellt Büchler mit Blick auf bald knapp eine Milliarde Euro Haushaltsresten im Bereich der für die Bestellung zusätzlicher Züge nutzbaren Regionalisierungsmittel fest. Er fordert mehr Anstrengungen insbesondere von Bayerns CSU-Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, die für die Bestellung der Züge des Nahverkehrs in Bayern zuständig ist. Besonders kritisch sieht Büchler die vom CSU-Verkehrsministerium getroffene Einstufung von 25 der 39 noch nicht eingetakteten Streckenabschnitten als „wenig prioritär“.  Konsequenz: „Hier bleiben viele Bayerinnen und Bayern auf sehr lange Sicht von einem attraktiven Schienenverkehrsangebot abgehängt. Für sie heißt das Bahn-Frust statt Bayern-Takt.“

Betroffen hiervon ist auch die Strecke Günzburg-Krumbach-Mindelheim, die sogenannte Mittelschwabenbahn. Sie wird in der Antwort der Staatsregierung auf die Grünen-Anfrage in der Rubrik „Strecken ohne stündliches Grundangebot und ohne derzeit konkreten Termin für Fahrplanverbesserungen“ geführt. „Die Hoffnungen der Menschen in unserer Region auf eine bessere, weil regelmäßige und verlässliche Anbindung durch die Mittelschwabenbahn, sind damit vorerst zerschlagen“, stellt Abgeordneter Max Deisenhofer fest. „Als Grüne Landtagsfraktion werden wir weiter darauf drängen, dass die CSU-FW-Regierung ihr Bayern-Takt-Versprechen auch bei uns einlöst.“ Zugleich fordert Deisenhofer die politischen Entscheidungsträger aus der Region auf, „sich unabhängig von der Parteizugehörigkeit für eine zügige Eintaktung der Strecke Günzburg-Krumbach-Mindelheim in den Bayern-Takt einzusetzen. Und zwar spätestens dann, wenn auf der Strecke Augsburg – Ulm der Halbstundentakt kommt und die Elektrifizierung München – Memmingen – Lindau abgeschlossen ist“. Die Landtags-Grünen fordern für den gesamten öffentlichen Personenverkehr in Bayern seit Jahren eine Mobilitätsgarantie. Alle Orte im Land sollen werktags von 5 Uhr früh bis Mitternacht mindestens stündlich angebunden sein. Ein verbindlicher Stundentakt auf der Schiene sei hierfür als Rückgrat eines attraktiven und flächendeckenden ÖPNV in Bayern unabdingbar.