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Nicht mal mehr 300 Personen in der Datei Gewalttäter Sport

Die Datei „Gewalttäter Sport“ (DGS) schrumpft. Das geht aus Schriftlichen Anfragen des Landtagsabgeordneten Max Deisenhofer hervor. Waren im Juni 2017 noch 1.196 Personen gespeichert, sind es im Juli 2023 nur noch 287 Personen, die einem bayerischen Fußball- oder Eishockeyverein zuzuordnen sind und laut Einschätzung der Polizei als gewaltgeneigt gelten. Sportpolitiker Deisenhofer führt den drastischen Rückgang (-909) auf eine zurückhaltendere Speicherungspraxis der Einsatzkräfte bei gleichzeitiger Datenbereinigung zurück: Nach fünf Jahren sondert die Polizei gespeicherte Personen wieder aus. „Dass die Zahl der Betroffenen im Vergleich zu 2017 nicht mal ein Viertel ausmacht, ist ein gutes Zeichen für alle Fußballfans und für die Sicherheit in bayerischen Stadien. Gleichzeitig bestätigt diese krasse Minderung unsere Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit der Datei. Wir machen uns weiter für eine Reform stark, vor allem muss die Polizei gespeicherte Personen endlich über deren Eintragung informieren“, sagt Deisenhofer. In der DGS werden Daten von Personen festgehalten, gegen die im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Etwa wegen Widerstand gegen Polizei-Einsatzkräfte, Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz oder wegen Beleidigungen. Obwohl ein großer Teil der erfassten Fälle nichts mit körperlicher Verletzung zu tun hat, sind die Konsequenzen eines Eintrages mitunter massiv. Oft folgen etwa Stadionverbote und Fans berichten, aufgrund eines Eintrages in der Datei von der Polizei vor Fußballspielen observiert worden zu sein. Mit 90 Eintragungen sind die meisten der aktuell in Bayern gespeicherten Personen dem FC Bayern zuzuordnen. Mit etlichem Abstand folgen Fans des 1. FC Nürnberg (35) und des SSV Jahn Regensburg (34).

Antwort auf die Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Maximilian Deisenhofer zur Datei “Gewalttäter Sportˮ vom 06.07.2023

Antwort auf die Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Maximilian Deisenhofer und Katharina Schulze zur Datei „Gewalttäter Sport“ vom 29.01.2021