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Den olympischen Gedanken leben

 

Das Coronavirus hat alle und damit auch den Sport fest im Griff: Im Amateurfußball und in anderen Breitensportarten sind alle Wettkämpfe abgesagt, auch der Betrieb in den Spitzenligen steht still. In vielen Ländern gelten Ausgangsbeschränkungen, das öffentliche Leben ruht, die Zahl der Infizierten und Toten steigt weltweit rasant. Bei den diesjährigen Sommerspielen, bedurfte es erst eines öffentlichen Drucks aus Sport, Politik und Gesellschaft, ehe sich das IOC dazu durchrang, die Olympischen und die Paralympischen Spiele in Tokio (Japan) um ein Jahr auf 2021 zu verlegen.

 Die Grüne Landtagsfraktion hatte bereits letzte Woche deutlich zum Ausdruck gebracht, dass das IOC als ausrichtende Organisation die Olympischen Sommerspiele 2020 verschieben muss. In Zeiten der weltweiten Corona-Krise hat das IOC eine Verantwortung gegenüber der Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler und kann so ein klares Signal an alle Menschen senden. In dieser schwerwiegenden Krise ist jede Bürgerin und jeder Bürger angehalten, verantwortlich und solidarisch zu handeln. Der sportliche Wettstreit – so sehr er geschätzt wird – rangiert an zweiter Stelle. „Mit seiner unverrückbaren Haltung und dem Festhalten an den Olympischen Sommerspielen 2020 hat das IOC nicht nur seine Athletinnen und Athleten verunsichert und den Spitzensport in ein schlechtes Licht gerückt, sondern auch die Gefahren der Krankheit verharmlost – was für viele Menschen tödlich enden kann“, sagt Deisenhofer. „Das Risiko einer weiteren Ausbreitung des Virus bei den Spielen wäre gigantisch gewesen. Die Gesundheit der Sportlerinnen und Sportler und der Bevölkerung müssen über Profitstreben und Kommerz stehen. In Zeiten der weltweiten Corona-Krise muss jeder gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.“

 Was eine viermalige Olympiasiegerin und Medizinerin auf den Punkt gebracht hat, hat nun auch das IOC respektiert: „This crisis is bigger than even the Olympics.“