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Homeschooling braucht einheitliche Regeln für ganz Bayern

 

Die Bildungspolitikerinnen und Bildungspolitiker der Landtags-Grünen fürchten, dass die Schulschließungen seit vergangener Woche zu mehr Bildungsungerechtigkeiten führen. „Wenn jetzt teilweise neuer Stoff über Hausaufgaben vermittelt wird, verlieren Schülerinnen und Schüler ohne entsprechende elterliche Unterstützung noch mehr den Anschluss“, warnt Gabriele Triebel, bildungspolitische Sprecherin ihrer Fraktion.

In einem Schreiben an FW-Bildungsminister Michael Piazolo (s. unten) weisen die Bildungsfachleute der Landtags-Grünen auf große Unterschiede zwischen bayerischen Schulen beim Umgang mit den Fernlerneinheiten hin. „Teilweise wird neuer Stoff vermittelt, teilweise das Erlernte nur geübt“, so Gabriele Triebel. Sie fordert deshalb eine „eindeutige und einheitliche Hausaufgabenregelung für die Corona-Schließzeit“ vom FW-Bildungsministerium. „Die soziale Schere darf nicht noch weiter auseinandergehen.“

Ihr Kollege Max Deisenhofer, Sprecher für digitale Bildung, weist auf die sehr unterschiedliche Ausstattung der Schülerhaushalte mit digitaler Infrastruktur hin. „Nicht nur unsere Schulen sind im Umgang mit digitalen Lernplattformen unterschiedlich geübt; auch in den Haushalten gibt es von einem Smartphone mit dünnem Prepaid-Guthaben bis zu drei Notebooks an der Glasfaserflatrate völlig uneinheitliche Teilhabevoraussetzungen“, analysiert Max Deisenhofer. „Deshalb muss gelten: Ohne einheitliche technische Voraussetzungen neue Lerninhalte beim Homeschooling nur mit Bedacht!“

Unterm Strich, so Max Deisenhofer, müsse man aber die große Bereitschaft von Lehrkräften und Elternhäusern anerkennen, die ungewohnte Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen: „Da haben wir alle eine steile Lernkurve hingelegt.“