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Staudenbahn: Grüne befürchten CSU-Ping-Pong-Spiel

 Aus Sicht der schwäbischen Grünen kann die sogenannte Staudenbahn zu einem echten Rückgrat im öffentlichen Nahverkehr werden. Seit Jahren pochen die Politiker*innen der Bündnispartei deswegen auf eine Ertüchtigung der Bahnstrecke – mindestens zwischen Gessertshausen und Langenneufnach. Nachdem sich der geplante Betriebsstart laut Auskünften der Bayerischen Eisenbahn-Gesellschaft Jahr um Jahr verschiebt (aktueller Stand: Ende 2025) und eine Finanzierungslücke von etwa elf Millionen Euro besteht, erhöhen örtliche Abgeordnete nun den Druck auf die zuständigen Ministerien in Berlin und München. Bundestagsabgeordnete Ekin Deligöz wandte sich zuletzt in einem persönlichen Schreiben an Verkehrsminister Andreas Scheuer. Sie weist den CSU-Politiker darauf hin, dass die neue Gesetzeslage die Sanierung bestehender Verkehrsnetze förderfähig mache. Scheuer möchte die Reaktivierung der Staudenbahn als zweites Pilotprojekt in die Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG)-Förderung aufnehmen, schreibt Deligöz. Die  Antwort aus dem Bundesverkehrsministerium liegt inzwischen vor, löst bei den örtlichen Grünen-Abgeordneten aber gemischte Gefühle aus. Max Deisenhofer dazu: „Der Bund bestätigt im Prinzip, dass er sich an der Reaktivierung der Staudenbahn beteiligen kann. Auch stimmt mich der neue Fördersatz von bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten optimistisch. Dass der Ball aber wieder zurück nach Bayern gespielt wird, lässt mich schon etwas zweifeln, ob es die CSU-Ministerien wirklich ernst meinen mit der Verkehrswende. Wir brauchen jetzt schnell Gewissheit. Deswegen darf jetzt kein Ping-Pong-Spiel zwischen München und Berlin beginnen.“ Als Reaktion auf die Antwort aus dem Scheuer-Ministerium haben Cemal Bozoglu, Stephanie Schuhknecht und Deisenhofer jetzt einen gemeinsamen Brief an die bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer und ihre Augsburger Kabinettskollegin Carolina Trautner (beide CSU) gerichtet. Darin fordern sie die Staatsregierung auf, zügig genau das zu tun, was der Bund verlangt: die Voraussetzungen für eine Förderung schaffen und rasch den Finanzierungsantrag stellen. „Warme Worte für die Staudenbahn gab es inzwischen genug, jetzt braucht es handfeste Unterstützung auf allen politischen Ebenen – also auch von der Staatsregierung. Da die CSU in Bund und Freistaat das Verkehrsministerium stellt und im Landkreis Augsburg den Landrat, gehen wir davon aus, dass die Mittel für die Staudenbahn dann auch zeitnah abgerufen werden können“, sagt Schuhknecht.