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Landtagsgrüne wollen Fahrrad zum beliebtesten Verkehrsmittel machen

 Max Deisenhofer sieht im Ausbau des Radwegenetzes eine große Chance für die Verkehrswende. Foto: Mathias Endres/B90/Die Grünen

„Wir Grüne wollen das Fahrrad in Stadt und Land zum beliebtesten Verkehrsmittel machen und das Radeln in Bayern klimafreundlich, sicher und attraktiv“, erklärt der Sprecher für Mobilität der Landtags-Grünen, Markus Büchler. Seine Fraktion hat deshalb ein umfassendes Radgesetz  vorgelegt, das am Dienstag, den 23. November, in der Plenarsitzung des Bayerischen Landtags diskutiert wird. Ein Fachgespräch im Herbst 2019 und eine Sachverständigenanhörung im Februar hatten die Notwendigkeit eines solchen Radgesetzes für Bayern unterstrichen. Verkehrsexperte Büchler sagt: „Derzeit werden nur elf Prozent der zurückgelegten Wege in Bayern mit dem Fahrrad bewältigt. Die Staatsregierung verfolgt den Anteil von 20 Prozent der Wege – hier sind wir noch kein Stück weitergekommen.“

Ziel des grünen Radgesetzes: Deutlich mehr Menschen als bisher sollen das Fahrrad als Verkehrsmittel ihrer Wahl in ganz Bayern nutzen. Landtagsabgeordneter Max Deisenhofer sieht darin einen erheblichen Nutzen – gerade auch für den Landkreis Augsburg: „Ein Fahrrad oder E-Bike kann mehr als Biergarten und Badesee. Damit auch die Fahrt in die Arbeit schnell und sicher möglich ist, müssen wir mehr gute Radwege zwischen den Kommunen schaffen und auch innerorts. Dazu gehören weitere Abstellmöglichkeiten, vorzugsweise wetter- und diebstahlgeschützt.“ Als Unterstützung für die Rathäuser fordern die Grünen eine Landesagentur für Mobilität, die Kommunen unter die Arme greift und durch die Entwicklung von Alternativen den Menschen eine echte Wahlfreiheit für die Fortbewegung von A nach B bietet. „Jeder Weg, der mit dem Fahrrad zurückgelegt werden kann, spart Stau, Kosten und Zeit und fördert die Gesundheit“, stellt Deisenhofer klar.

Die wichtigsten Punkte des Radgesetzes im Überblick:

  • Radschnellwege für wichtige Pendelstrecken sollen künftig durch den Freistaat geplant und gebaut werden
  • Freistaat und Kommunen sollen für ausreichende Fahrradabstellmöglichkeiten und eine bessere ÖPNV-Mitnahme sorgen
  • Radwege sollen gleichberechtigt mit Straßen geplant werden: Nur wenn das Radwegenetz durchweg sicher, komfortabel und unterbrechungsfrei ist, wird das Fahrrad zu einer echten Alternative zum Auto
  • „Vision Zero“: Abbiegeassistenten für Fahrzeuge des Freistaats sollen Verkehrstote und Schwerverletzte verhindern
  • Beispiel Baden-Württemberg: Landesagentur für Mobilität einrichten, die Kommunen bei Umsetzung und Kommunikation der Maßnahmen berät und unterstützt

 Gesetzentwurf Radgesetz