Trafen sich am Heiligmannsee für ein Gespräch über Radtourismus: (v.l.) Max Deisenhofer, Axel Egermann, Geschäftsführer der Regionalmarketing GbR und Christian Zwanziger.
Welche Rolle spielt das Fahrrad für den Tourismus in der Region? Das ist eine der Fragen, denen Christian Zwanziger, tourismuspolitischer Sprecher der Grünen im Landtag auf seiner diesjährigen Tourismus-Tour durch Schwaben nachging. Mit Bahn, Bus und natürlich dem Fahrrad, besuchte er seine schwäbischen Fraktionskolleginnen und -kollegen, um Angebote zu testen, Best-Practice-Beispiele kennenzulernen und sich bei verschiedenen Akteurinnen und Akteuren über aktuelle Themen und Herausforderungen zu informieren.
Im Landkreis Günzburg trafen sich Zwanziger und der Abgeordnete Max Deisenhofer am Heiligmannsee bei Jettingen-Scheppach mit Axel Egermann, Geschäftsführer der Regionalmarketing Günzburg GbR. Der Ort war passend gewählt: Am Heiligmannsee führen gleich mehrere Fern- und Rundwege zusammen – wichtige touristische Angebote im Landkreis. Neben den Gästen aus aller Welt, die zum Besuch des Legolands in den Landkreis kommen, seien vor allem Radreisende die Zielgruppe des Tourismusmarketings in der Region, erklärte Egermann. Und für die wächst das Angebot stetig: Zu bekannten Touren wie dem Donauradweg oder den Flussradwegen entlang Mindel, Kammel und Günz kamen in den letzten Jahren immer wieder Routen dazu, wie der inzwischen überregional beliebte 4-Sterne-Radweg Donau-Täler oder die Storchennest-Tour. „Der Landkreis bietet naturräumlich viel“, erklärte Egermann und nannte beispielhaft die Seen und Täler in der Region sowie das Leipheimer Donaumoos. Als einen Schlüssel für eine gute Tourismus-Entwicklung sieht Egermann die Kommunikation: den Austausch mit den Nachbarlandkreisen und Kommunen, aber auch das Gespräch mit Gästen, gerade in den unsicheren Zeiten der Pandemie: „Am Telefon erfahre ich immer noch am schnellsten, welche Vorgaben vor Ort gelten, was geöffnet hat und wann und wo vielleicht doch noch ein Zimmer zu haben ist.“
Zwanziger und Deisenhofer zeigten sich erfreut über die intensive Kooperation des Landkreises Günzburg mit den Nachbarlandkreisen – sei es projektbezogen oder zum Beispiel in Form eines Wegewartes, den die Landkreise Günzburg und Dillingen gemeinsam engagiert haben, um das Radwegenetz zu betreuen. „Guter, nachhaltiger Tourismus kann nur gelingen, wenn touristische Angebote nicht an der Landkreisgrenze oder gar der Gemeindegrenze enden. Gemeinsam kommen alle weiter“, betonte Zwanziger. Dies gelte gerade für die Mobilität. „Unser öffentlicher Nahverkehr kann noch besser werden. Ich wünsche mir vor allem verlässliche Angebote und unkomplizierte Buchungssysteme. Auch für den Tourismus wären mehr zusammenhängende Verkehrsverbünde in Bayern ein großes Plus“, sagte Deisenhofer.