Wie kann sich der Schießsport zukunftsfähig aufstellen? Unter diesem Motto hat der Landtagsabgeordnete Max Deisenhofer (Grüne) die Günzburger Schützengesellschaft besucht. Zu Beginn stand ein Rundgang samt Besichtigung des eigenen Museums auf dem Programm, ehe der sportpolitische Sprecher seiner Fraktion den Dialog mit Schützenmeister Joachim Tillmann, den Gauschützenmeistern Siegfried Gallus und Christian Tillmann sowie Historiker Walter Grabert aufnahm. In der jüngeren Vergangenheit hatten Bestandteile des Wahlprogramms von Bündnis 90/Die Grünen für Diskussionsbedarf in der Schützenlandschaft gesorgt. „Niemand will den Schießsport verbieten. Wir schätzen den Stellenwert dieses Sports in unserer Gesellschaft sehr und sind dankbar für all das Engagement für die Jugendarbeit und für das Ehrenamt. Uns geht es darum, den Bestand an Waffen in unserem Land zu reduzieren und gewaltgeneigte oder auch verhaltensauffällige Personen von Waffen fernzuhalten. Dieses Ziel erreichen wir nur gemeinsam mit den Sportschützinnen und Sportschützen“, stellte der ehemalige Handballer des TSV Niederraunau klar.
Gallus, zugleich Pistolenreferent des Vereins, wies auf die vielfältigen Präventionsangebote der „Kaiserlich Königlichen“ hin, aber auch auf die Barrieren, die bereits jetzt bis zum Erwerb einer Schusswaffe bestünden: „Unser Bedürfnis als Verein ist der sportliche Wettkampf. Wer zu uns kommt, um an eine Waffe zu gelangen, wird wieder nach Hause geschickt.“ Einig waren sich die Gesprächsteilnehmer darin, dass illegale Beschaffung und moderne Formen der Waffenherstellung – wie zum Beispiel aus dem 3D-Drucker – noch konsequenter zu verfolgen sind. Damit das gelingt, seien die Behörden besser auszustatten. Schützenmeister Tillmann, der das Treffen arrangiert hatte, lud Grünen-Abgeordneten Deisenhofer dazu ein, den Dialog aufrechtzuerhalten.