Aktuelles

Doch nur ein Schulleiter für den Standort Neusäß

 

Veränderungen und Umstrukturierungen sind und bleiben ein Dauerbrenner am einstigen Beruflichen Schulzentrum Neusäß. Nach dem Abschied des langjährigen Schulleiters Jürgen Wunderlich im Juli 2019 will einfach keine Ruhe einkehren. Zunächst erfolgte die Teilung des Schulzentrums in zwei eigenständige Bildungseinrichtungen: in eine FOS/BOS unter Leitung von Rainer Bartl, die Berufsschule und die Berufsfachschulen führte Bernd Kahlert an. Dieses Modell währte lediglich bis zur Kommunalwahl dieses Jahres, als Kahlert zum Bürgermeister von Miltenberg berufen wurde.

Seitdem fehlt den Beruflichen Schulen eine eigene Leitung und wie Max Deisenhofer nun erfuhr, hat die Staatsregierung auch nicht vor, Kahlerts Stelle nachzubesetzen. In der Antwort auf die grüne Landtagsanfrage (Zur Anfrage vom 09.07.2020) schreibt das Kultusministerium, dass sich „übergangsweise die Konstruktion einer gemeinsamen Leitung von Beruflichem Schulzentrum und Beruflicher Oberschule im Sinne einer guten kontinuierlichen Entwicklung des Schulstandorts Neusäß“ anbiete.

Deisenhofer, bei den Landtagsgrünen Sprecher für Berufliche Bildung, überrascht das neuerliche Umschwenken des Ministeriums: „Vor einem Jahr hieß es noch, die Größe der Schule erfordere zwei schulische Einheiten. Nun soll es eine Person richten, wie es zuvor schon Jürgen Wunderlich sehr erfolgreich bewerkstelligt hatte. Allerdings nur so lange, bis der Ministerialbeauftragte (MB) für die Berufliche Oberschule seinen Dienst als FOS/BOS-Leiter antritt. Das verstehe ich keinesfalls unter der zitierten kontinuierlichen Entwicklung. Diese chaotische Planung bringt unnötige Unruhe in einen Schulstandort, der zuvor schwabenweit Ansehen genossen hat.“

Wie lange der neue Schulleiter den Platz für den MB frei hält, ist offen und hängt laut Auskunft des Ministeriums von „baulichen Voraussetzungen“ ab. Auch ein Punkt, der Bildungsexperte Deisenhofer missfällt. „Es hieß stets, die Teilung des Schulzentrums kostet kein Geld. Jetzt muss der Landkreis als Sachaufwandsträger plötzlich eine Dienststelle errichten und bezahlen. Das Kultusministerium sollte schleunigst Klarheit schaffen, damit sich die Schulfamilie, die zu Corona-Zeiten ohnehin schon ungewohnte Herausforderungen bewältigen muss, auf ihre Kernaufgaben konzentrieren kann.“