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Runder Tisch zum Katastrophenschutz

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat offenbart, wie verletzlich die Demokratie und auch wir in Deutschland bei sicherheitspolitischen Bedrohungen sind. Zu den militärischen Gefahren kommt im Zuge des Klimawandels immer häufiger die Gefährdung durch lokale Unwetter wie Hochwasser und Sturm hinzu. Allesamt Ereignisse, bei denen es maßgeblich auf die Einsatzbereitschaft von Feuerwehr, THW und die aller Hilfsorganisationen ankommt.

Bundestagsabgeordneter Leon Eckert hat sich auf Einladung von Max Deisenhofer (beide Grüne) genau darüber mit Einsatzkräften aus Krumbach und Umgebung ausgetauscht. „Es ist ernüchternd, wie wenig nach der Ahrtal-Katastrophe passiert ist. Man muss fast schon von einer Hochwasser-Demenz sprechen“, sagte Eckert, selbst aktives Feuerwehr-Mitglied. Die meisten Anliegen der Gesprächsteilnehmer von Feuerwehr, THW, Wasserwacht und Rotem Kreuz hatten mit der Ausrüstung zu tun. „Wir sind seit 25 Jahren unterfinanziert“, bemängelte Alexander Donderer (Bayerisches Rotes Kreuz). „Für große Katastrophen sind wir nicht gewappnet“, sagte Stephan Spengler (Kreiswasserwacht), von schmerzhaften Kürzungen berichtete THW-Ortsbeauftragter Thomas Drexel. Neben einer besseren Ausstattung sprachen sich die Funktionäre für eine Aufwertung des Ehrenamts aus. Kreisbrandrat Stefan Müller brachte eine sogenannte Feuerwehr-Rente ins Spiel, Philipp Hutter machte auf die unterschiedliche Praxis der Helferfreistellung bei Rotem Kreuz und der Feuerwehr aufmerksam.

Dass der Schutz des menschlichen Lebens über den Datenschutz gestellt werden müsste, verdeutlichte der Krumbacher Feuerwehrkommandant Mathias Vogel. So dürften die Krankenkassen derzeit gegenüber der Feuerwehr keine Auskunft erteilen, wie viele Menschen in der Region eine Atemhilfsgerät benötigen – eine riskante Wissenslücke im Falle eines Black-Outs.

Bundestagsabgeordneter Eckert versprach, sich in den laufenden Haushaltsverhandlungen für eine Stärkung des Katastrophenschutzes einzusetzen: „Gerade in Krisenzeiten brauchen wir endlich bessere Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für unsere Einsatzkräfte, aber auch hochwertige Ausstattung mit moderner Technik.“