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Landtags-Grüne treffen Waldbesitzer im Kammeltal

 

Wer sich die Auswirkungen des Klimawandels vor Augen führen möchte, muss nicht in die Antarktis. In heimischen Wäldern wird offenbar, welche Folgen langanhaltende Trockenheit und steigende Temperaturen schon jetzt auf die Baumbestände im Freistaat haben. Im Zuge eines Spaziergangs durch den Wald von Wilhelm Baumeister, dem 1. Vorsitzenden der Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Günzburg-Krumbach, suchten Waldbesitzer und Verbandsvertreter aus ganz Bayern den Austausch mit Landespolitikern der Grünen. Gemeinsam mit dem örtlichen Abgeordneten Max Deisenhofer und Fraktionschef Ludwig Hartmann sprach die elfköpfige Delegation darüber, wie auf die Borkenkäfer-Vermehrung reagiert werden könne, welche Bedeutung dem Waldumbau zukommt und was sich Förster und Waldbesitzer von der Politik erwarten.

Josef Ziegler, Präsident des Bayerischen Waldbesitzerverbands, war anlässlich des Gesprächs aus der Oberpfalz angereist. Anhand einer Präsentation machte er deutlich, dass Wetterextreme weiter zunehmen werden und damit auch die Schäden. Sein Ansatz: Mehr Fokus auf gemischte, strukturierte und klimatolerante Baumarten. Weiterhin hob Ziegler die Vorzüge des Werkstoffs Holz für den Wohnungsbau hervor – ein Weg, den die grüne Landtagsfraktion ausdrücklich befürwortet. Fraktionsvorsitzender Hartmann dazu: „Der Bausektor ist einer der rohstoffintensivsten Wirtschaftsbereiche und hat damit einen bedeutenden Anteil am CO2-Austoss. Bauen mit Holz hingegen trägt erheblich zur Reduktion der CO2-Emmissionen und damit zum Klimaschutz bei. Für uns Grüne liegt es auf der Hand, verstärkt auf den nachwachsenden Rohstoff Holz und seine regionale Wertschöpfungskette zu setzen“.

 

Kenntnisse über professionelle Waldpflege schwinden

Mehr Einblicke in die Forst- und Waldwirtschaft wünscht sich Bildungspolitiker Deisenhofer gerade für junge Menschen. Oftmals würde Grund aus dem Familienbesitz an die nächste Generation weitergegeben und dieser fehle schlicht die Kenntnis, um das Waldstück professionell zu bewirtschaften. An der Gesprächsbereitschaft der Forstbetriebsgemeinschaften und Waldbesitzerverbände mangele es jedenfalls nicht, betonten die Geschäftsführer. Seit mehr als 60 Jahren stehen diese Vereinigungen Privatwaldbesitzern beratend zur Seite. In der jüngeren Vergangenheit hätten sie zunehmend Aufgaben übernommen, für die ursprünglich die Eigentümer verantwortlich sind.