Zu Besuch auf einem Vorzeigebauernhof

Macht „Bio“ Sinn und kann man als Landwirt damit überhaupt Geld verdienen? Ausgehend von dieser Fragstellung haben der Grünen-Abgeordnete Max Deisenhofer und Fraktionschef Ludwig Hartmann den Bioland-Betrieb der Familie Pfänder besichtigt. Rund 1.000 Tonnen Biogemüse erzeugt und vermarktet Johann Pfänder gemeinsam mit seiner Familie um die geschäftsführenden Söhne Florian und Johannes. Neben den Angehörigen packen 13 Festangestellte, sechs Teilzeitkräfte für den Verkauf, Lehrlinge und Praktikanten sowie bis zu neun Saisonarbeiter mit an, um der Nachfrage aus dem eigenen Hofladen, von Wochenmärkten, Naturkostläden, Kantinen und Großhändlern gerecht zu werden.

Das Besondere am Schwabmünchner Modell: Auf den 58 Hektar Land wird ausschließlich Gemüse angebaut, mit der Tierhaltung ist seit 21 Jahren Schluss. Das Beachten von Fruchtfolgen und eine intelligente Kompostierung sorgen dafür, dass die Böden auch mit pflanzlichem Dünger reichlich Frucht tragen. Deisenhofer und Hartmann zeigten sich von diesem Konzept beeindruckt, das 2019 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit dem Bundespreis für Ökologischen Landbau ausgezeichnet wurde.

Im abschließenden Austausch mit den Pfänders und Ulrich Deuter von der Öko-Modellregion Augsburg ging es neben den Zukunftschancen umweltverträglicher Landwirtschaft unter anderem um faire Preise für Lebensmittel und die Bedeutung von Umweltbildung an bayerischen Schulen. Deisenhofer, der für die Grünen im Bildungsausschuss sitzt: „Noch immer müssen unsere Lehrerinnen und Lehrer zu viel abprüfbares Wissen abfragen. Dabei sollte es uns doch darum gehen, junge Menschen aufs Leben vorzubereiten. Und dazu zählt definitiv das Vermitteln von Kenntnissen über die Landwirtschaft und die Herstellung gesunder Lebensmittel.“