Bei all den unerfreulichen Nachrichten in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gibt es eine positive Begleiterscheinung: Die Zahl der Autobahnunfälle auf der A8 geht zurück. Das belegt eine Landtagsanfrage von Max Deisenhofer. Während es 2019 zwischen Ulm (Landesgrenze) und Friedberg noch 952 Zusammenstöße waren auf der A8 – historischer und trauriger Höchstwert – kam es 2020 zu deren 745. Ein Rückgang von knapp 22 Prozent. „Weniger Verkehr bedeutet hier automatisch weniger Unfälle“, sagt der Grünen-Politiker Deisenhofer, der allerdings von einem vorübergehenden Effekt ausgeht. Denn innerhalb der vier Jahre zuvor hat die Verkehrsbelastung kontinuierlich um sechs und das Unfallaufkommen um 15 Prozent zugenommen.
Unfallschwerpunkt Günzburg-Burgau
Der Autobahnabschnitt zwischen Günzburg und Burgau war besonders häufig in den Verkehrsnachrichten zu hören. 2019 hat es 161 mal gekracht – so oft wie nie. Im Jahr 2020 mit 115 Fällen zwar etwas weniger, dafür führte knapp ein Drittel davon zu Verletzungen. Wie die Polizei in ihrem Bericht ausführt, ist die Unfallursache zwischen Günzburg und Burgau in aller Regel schnell gefunden. Drei Viertel der Ereignisse, bei denen sich ein Unfallgrund feststellen lässt, gehen auf nicht angepasste Geschwindigkeit zurück. Landtagsabgeordneter Deisenhofer dazu: „Unsere Zahlen belegen eindeutig: Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten. Und: Schnelles Fahren ist riskant. Die A8 ist durch den Ausbau auf sechs Spuren keinesfalls sicherer geworden – ganz im Gegenteil. Dass wir in 2020 etwas durchschnaufen konnten, freut mich, hat aber mit dem Lockdown zu tun und weniger mit rücksichtsvollem Fahrverhalten. Es war einfach viel weniger los auf den Straßen. Auf lange Sicht müssen wir an Unfallschwerpunkten Maßnahmen ergreifen und insgesamt vor allem die Schiene stärken.“