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Smart-School-Vision

„Viel Technik in den Klassenzimmern bedeutet nicht automatisch gute digitale Bildung“, so die Erkenntnis von Max Deisenhofer, Sprecher für Digitale Bildung bei den Landtags-Grünen. Gemeinsam mit Fraktionschefin Katharina Schulze fordert er neben dem benötigten technischen Rüstzeug für Bayerns Schulen auch eine Initiative für mehr Medienkompetenz – gebündelt in einer durchdachten Gesamtstrategie für die digitale Bildung im 21. Jahrhundert. „Leistungsfähige Hardware kann ihr Potenzial erst dann voll entfalten, wenn auch die Software – in diesem Fall in Form pädagogischer Konzepte – optimal abgestimmt ist“, unterstreicht Katharina Schulze.

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Die Basics – digitale Ausstattung und Breitwand/WLAN-Anbindung – müssen also stimmen. Um alle Schülerinnen und Schüler in ihrer Lebenswelt abzuholen und fit zu machen für die Zukunft, braucht es dann weitere Aspekte, die ineinandergreifen
müssen:

  • Bayern braucht einen Rahmenlehrplan Digitale Bildung. Über alle Jahrgangsstufen hinweg müssen alters- und entwicklungsgerecht Lerninhalte und Lernziele definiert werden, um die Schülerinnen und Schüler in ihrer Lebenswelt abzuholen und sie fit für die digitale Zukunft zu machen. Durch ein zusätzliches Schulfach soll die digitale Bildung den nötigen Raum, die Fachlichkeit und die Anerkennung erhalten, die ihr zukommt. Dass die Vermittlung digitaler Kompetenzen nicht ausreicht, wird aktuell zum zweiten Mal durch die ICILS-Studie bestätigt. Hier landet Deutschland wiederholt im internationalen Vergleich im Mittelfeld.
  • So lange das in der Koalitionsvereinbarung in Aussicht gestellte landesweit verfügbare Angebot für Wartung und Pflege der IT-Infrastrukturen an den Schulen noch nicht umgesetzt ist, müssen den Schulen professionelle Fachkräfte für die IT-Betreuung zur Seite gestellt werden. Unser Vorschlag: Das Land beteiligt sich zu 50 Prozent an den Kosten für Personal oder externe Dienstleister.
  • Bayern braucht für alle Lehrämter verbindliche Ausbildungsinhalte in der gesamten Lehrkräfteausbildung der Mediendidaktik, -ethik und -pädagogik. Darüber hinaus muss die Anwendungspraxis in den Vordergrund rücken – besonders im Referendariat. Die Lehrkräftefortbildung muss modular aufgebaut sein und die unterschiedlichen Niveaus der Lehrkräfte berücksichtigen. Positive Ansätze in Gesamtstrategie integrieren und weiterentwickeln
  • Die technische Ausstattung an den Schulen wurde in den letzten Monaten durch den Einsatz aller Schulen und Sachaufwandsträger nach vorne gebracht. Kultusminister Piazolo verweist hier gerne auf die „Digitalmilliarde“. Bayern selbst stellte 212 Millionen Euro zur Verfügung, der Bund nochmal knapp 780 Millionen Euro. Die Finanzierungslücke vor den Sommerferien hat die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ebenso wie die Lehrkräfte und Schulen verunsichert und Pläne verzögert.
  • Der Medienführerschein ist ein hervorragendes Angebot auf freiwilliger Basis, herausgegeben von der Stiftung Medienpädagogik Bayern, das Lehrerinnen, Lehrer, Erzieherinnen, Erzieher und Fachkräfte der Jugendarbeit bei der Stärkung der Medienkompetenz durch analoge und digitale Materialien unterstützt. Unser Ziel ist, dass alle Schülerinnen und Schüler die Herausforderungen einer zunehmend digitalisierten Welt reflektiert und souverän zu bewältigen lernen.
  • Alle Schulen in Bayern haben mittlerweile Medienkonzepte aufgestellt. Die Entwicklung eines für die Einzelschule passgenaues Medienkonzept ist wichtig. Nun müssen Standards für die Medienbildung formuliert werden, die für alle Schule gelten. 

Basics:

  • Technische Ausstattung + schnelles Internet
  • Medienbildung/Digitale Bildung ist ein schulart- und fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel. Also ein Themenbereich, dem die Schülerinnen und Schüler in der Schule sowohl im Fachunterricht als auch in fächerverbindenden Projekten und im Schulleben begegnen können. Hier gibt es allerdings große Unterschiede zwischen den Schularten und den jeweiligen Fächern.
  • Die bereits angekündigte Fortbildungsoffensive für Lehrkräfte im Feld der Digitalisierung muss nachhaltig und zielgruppenorientiert gestaltet werden. Die Fortbildungen müssen beständig und aufeinander aufbauend angeboten werden – mit Input- und Erprobungsphase, Reflexion sowie Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Die unterschiedlichen Voraussetzungen und Zugänge der Lehrkräfte müssen im Angebot Beachtung finden.

Das grüne Antragspaket