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Fußballfan-Datei nach einem Jahr nur noch halb so groß

Die Fußballfan-Datei „EASy Gewalt und Sport“ verliert rapide an Bedeutung. Seit die Landtagsgrünen die Existenz der Datei, in der die bayerische Polizei vermeintlich gewaltbereite Anhängerinnen und Anhänger erfasst, aufgedeckt haben, geht die Zahl der Eintragungen kontinuierlich zurück. Im Juni 2021 gab die Staatsregierung auf Anfrage 1644 gespeicherte Personen bekannt, im November 1259. Nur ein Jahr nach der ersten Erhebung hat sich der Bestand mit nun 845 Fußballfans nahezu halbiert.

„Der Schwund belegt in meinen Augen, was wir von Beginn an beanstandet haben: EASy GS steht auf wackeligen Füßen. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung wiegt schwerer als das Interesse der Polizei am Sammeln von Daten über die Fanszene“, sagt der sportpolitische Sprecher der Landtagsgrünen Max Deisenhofer. Er sieht die Ursache des Rückgangs vor allem darin begründet, dass sich Fußballfans proaktiv ans Landeskriminalamt gewandt und um Auskunft gebeten haben. Wo es keinen triftigen Grund für eine weitere Speicherung gab, seien Akten möglicherweise gelöscht worden. Wie viele Personen solche Auskunftersuchen gestellt und wie viele Einträge zuletzt entfernt wurden, konnte die Regierung auf Anfrage der Landtagsgrünen hin nicht beantworten. Am Mittwoch soll ein Bericht des Innenministers Joachim Herrmann im Ausschuss des Bayerischen Landtags Klarheit bringen. Die Sitzung wird in Teilen live auf YouTube übertragen.

Antwort auf Landtagsanfrage