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Vom Stuhlfabrikanten zum Home-Office-Ausrüster

Peter Wagner, Max Deisenhofer und Silvia Daßler (v.l.) mit dem Stuhl, mit dem alles begann.

 

Gesessen wird immer, nur das Wie ist im Wandel. Unter diesem Motto lässt sich der gemeinsame Unternehmensbesuch des Landtagsabgeordneten Max Deisenhofer und Silvia Daßler, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, bei Topstar in Langenneufnach zusammenfassen. Der Stuhlhersteller aus dem 1800-Einwohner-Dorf im Landkreis Augsburg hat das Sitzen zum Geschäftsmodell entwickelt. Angefangen mit einfachen Wirtshausstühlen steht das Familienunternehmen inzwischen für moderne und hochwertige Bürostühle, die im Zuge vermehrter Home-Office-Tätigkeiten eine hohe Nachfrage erfahren haben. 10.000 Stück werden von den 450 Angestellten täglich gefertigt.

Bei einer Führung durch den Betrieb und dem anschließenden Austausch machte Geschäftsführer Peter Wagner deutlich, dass Innovation, Nachhaltigkeit, Wertschätzung, Weiterbildung und Gesundheit der Mitarbeiter*innen einen hohen Stellenwert genießen. So wird in der Polsterei seit 2009 kein Klebstoff mit organischen Lösungsmitteln mehr eingesetzt, sondern ausschließlich ein auf Wasser basierenden Dispersionsklebstoff. Topstar bezieht zudem seinen gesamten Strom aus zertifizierter CO2-neutraler Wasserkraft, für die Heizung am Standort wird zertifiziertes Öko-Erdgas eingesetzt. Durch diese Maßnahmen konnte im Zusammenspiel mit einer großen Photovoltaikanlage (Leistung 1 Megawatt Peak) 2013 erstmalig eine negative CO2-Bilanz erreicht werden.

Max Deisenhofer und Silvia Daßler zeigten sich darüber hinaus von der Kreislaufwirtschaft im Verpackungsbereich beeindruckt. Topstar vermeidet Styropor- oder Plastikverpackungen und verarbeitet stattdessen Pappe- und Papierabfälle zu ökologischen Packkissen. Rund 2.000 Tonnen davon kommen jährlich vor dem Versand zum Schutz der Bürostühle zum Einsatz. Einig waren sich die Gesprächspartner*innen darin, dass nun noch der Standort Langenneufnach besser an den Schienenverkehr angebunden müsse. „Der ganze Landkreis wartet auf die Reaktivierung der Staudenbahn“, sagte Max Deisenhofer.