„Die Leute haben jetzt Angst“: Hochwasser in Schwaben

Was hilft ein Messpegel im Fluss, wenn das Hochwasser schon so extrem ist, dass die Feuerwehr gar nicht mehr dorthin fahren kann? Gar nichts. Diedorfs Feuerwehrkommandant Philipp Niegl hat das bei den schweren Unwetterereignissen am ersten Juniwochenende erleben müssen, als sich im Anhauser Tal binnen kürzester Zeit eine wahre Sintflut entwickelt hat. Rund 150 Millionen Liter Wasser flossen durch den gebrochenen Damm des Tannetweiher nördlich von Burgwalden. Im Anhauser Bach, der östlich des Tannetweiher fließt, gibt es zwar einen Messpegel, aber keinen, der bei der Katastrophe noch hätte weiterhelfen können.

Wir brauchen unbedingt digitale Messpegel. – Diedorfs Feuerwehrkommandant Philipp Niegl

„Wir brauchen unbedingt digitale Messpegel“, betonte daher Kommandant Niegl beim Vor-Ort-Termin mit dem Grünen-Landtagsabgeordneten Max Deisenhofer. Auch die Grünen-Fraktion um Deisenhofer im Landtag schaute sich nach dem Unwetter und den gravierenden Folgen in Schwaben die Messpegel in den Landkreisen Günzburg und Augsburg genau an und forderte vor allem mehr Messpegel, um eine bessere Datenlage zu haben. „Mit mehr Messpegeln können wir schneller reagieren und bei Unwettern besser steuern. Verglichen mit großen Rückhaltebecken wären neue Messpegel schnell installiert und nicht so teuer. Natürlich müssen wir auch den Bau der Hochwasserschutzanlagen beschleunigen, aber die Leute haben jetzt Angst, dass sich eine Katastrophe wie im Juni bald wiederholt“, so Deisenhofer.

Man kann nicht leugnen, dass dieser Bruch enorme Auswirkungen auf das Ausmaß des Hochwassers im Juni hatte. – Diedorfs Bürgermeister Peter Högg

Diedorfs Bürgermeister Peter Högg unterstrich am gebrochenen Damm des Tannetweihers: „Man kann nicht leugnen, dass dieser Bruch enorme Auswirkungen auf das Ausmaß des Hochwassers im Juni hatte.“ Er pocht ebenso wie Betroffene des Hochwassers auf eine lückenlose Aufklärung der Ereignisse. Deisenhofer sagte seine weitere Unterstützung zu. In den kommenden Jahren soll zusätzlich zum Damm von Burgwalden ein Rückhaltebecken bei Webers Brünnerle im Anhauser Tal für einen effektiven Hochwasserschutz sorgen.