Unsere Gletscher, unsere Berge: Heimat bewahren!

Auf der Zugspitze haben sich Akteure aus Politik, Wissenschaft, Bergsport und Naturschutz zusammengeschlossen und gemeinsam die Resolution „Unsere Gletscher, unsere Berge: Heimat bewahren!“ verabschiedet. Sie fordern konsequenten Schutz für Artenvielfalt und Bergwälder sowie ein klares Bekenntnis zum Ziel „klimaneutrales Bayern 2040“.

Auf dem Gipfel von Deutschlands höchstem Berg stehen Vertreterinnen und Vertreter von Wissenschaft, Bergsport, Naturschutz und Politik Schulter an Schulter, um eine deutliche Botschaft zu senden: Bayerns Berge und das Voralpenland brauchen Schutz – und zwar jetzt! In den vergangenen Wochen haben verschiedenste Bündnispartner unter dem Motto „Rettet die Berge“ bereits vor der Staatskanzlei und am Marienplatz bunt und lautstark gemahnt, dass die Zeit des Aufschiebens vorbei ist. Nun hat diese Mahnung die Zugspitze erreicht.

Die Anfang August bei einer Pressekonferenz vorgestellte Resolution „Unsere Gletscher, unsere Berge: Heimat bewahren!“ ist mehr als ein Papier. Sie ist ein Weckruf! Denn klar ist: Der Rückzug der letzten bayerischen Gletscher ist nicht aufzuhalten – aber die Folgen für Mensch und Natur, Wasserhaushalt und Artenvielfalt, Bergsport und Tourismus können wir noch abmildern, wenn wir sofort entschieden handeln.

Die Initiatoren der Resolution fordern daher die Staatsregierung u.a. auf:

  • das Ziel „klimaneutrales Bayern 2040“ endlich mit konkreten Schritten zu hinterlegen,
  • Bergwälder und Wasserressourcen besser zu schützen,
  • naturverträglichen Tourismus zu entwickeln,
  • Ehrenamtliche in der Bergrettung abzusichern und
  • konsequenten Artenschutz umzusetzen.

„Die Gletscher schmelzen – und mit ihnen darf nicht auch unser Wille zum Handeln dahinschmelzen“, so der Tenor der beteiligten Verbände und Organisationen. Die Resolution macht deutlich: Klimaschutz ist kein abstraktes Zukunftsthema. Er betrifft Menschen direkt – vom Bergsportler bis zur Familie im Voralpenland, von Reisenden bis zu Wissenschaftlern und Menschen, die Wasser aus alpinen Bächen beziehen.

Katharina Schulze, Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag, MdL, Fraktionsvorsitzende: „Wenn Bayerns Gipfeln wanken, dann wankt auch das Fundament unserer Heimat. Die Staatsregierung müsste längst im Alarmmodus sein, doch stattdessen tut sie immer noch so, als könne man den Klimawandel mit Nichtstun aussitzen. Wir brauchen endlich entschlossenes Handeln. Unsere Gletscher sind verloren, aber die Maßnahmen, die wir jetzt in die Wege leiten, entscheiden darüber, wie lebenswert unser Alpenraum für uns und kommende Generationen bleibt. Das ist jetzt vielleicht die letzte Chance, den Schaden noch zu begrenzen – nutzen wir sie.“

Max Deisenhofer, Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag, MdL, Sprecher für Sport: „Allein seit 2020 hat sich die Jahresmitteltemperatur in den Alpen um ein Grad erhöht – und das spüren wir ganz gewaltig. Gegen steigende Temperaturen, Extremwetter und Wasserknappheit können wir nicht unbeirrt beschneien. Wer die Berge liebt, muss endlich ernst machen mit dem Klimaschutz.

 

Die Unterzeichner der Resolution sind:

BayernSPD

BUND Naturschutz

Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Bayerischen Landtag

CIPRA Deutschland

Prof. Dr. Wilfried Hagg, Glaziologe Hochschule München

LBV – Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern

Mountain Wilderness Deutschland

Thomas Müller, Trainer Nordische Kombination, Olympiasieger im Team 1988

NaturFreunde Bayern e.V.

ÖDP Bayern

Protect our Winters (POW) Germany

 

Foto: Lukas Barth-Tuttas